Nachteile Kündigung während Elternzeit Risiken und Folgen für Arbeitnehmer

Die Elternzeit ist eine besondere Phase im Leben von Eltern, die ihnen erlaubt, sich voll und ganz auf ihr Kind zu konzentrieren. Doch was passiert, wenn während dieser Zeit eine Kündigung erfolgt? In diesem Artikel betrachten wir die Nachteile Kündigung während Elternzeit, ihre rechtlichen Aspekte und mögliche Konsequenzen für betroffene Arbeitnehmer.
Rechtliche Grundlagen zur Kündigung während der Elternzeit
Schutz vor Kündigung
In Deutschland sind Arbeitnehmer während der Elternzeit durch das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) vor einer Kündigung weitgehend geschützt. Arbeitgeber dürfen demnach Arbeitnehmern in Elternzeit nicht ohne Weiteres kündigen. Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen eine Kündigung zulässig ist.
Ausnahmen vom Kündigungsschutz
Arbeitgeber können unter bestimmten Bedingungen eine Kündigung während der Elternzeit bei der zuständigen Behörde beantragen. Dazu gehören:
- Betriebsschließung oder betriebsbedingte Umstrukturierungen
- Schwerwiegendes Fehlverhalten des Arbeitnehmers
- Wirtschaftliche Notlage des Unternehmens
Falls eine Genehmigung zur Kündigung erteilt wird, kann dies schwerwiegende Nachteile für den betroffenen Arbeitnehmer haben.
Nachteile einer Kündigung während der Elternzeit
1. Verlust des Arbeitsplatzes ohne sofortige Wiedereinstiegsmöglichkeit
Die Elternzeit bietet Arbeitnehmern die Sicherheit, nach der Auszeit in ihren alten Job zurückkehren zu können. Fällt diese Sicherheit weg, müssen sie sich mitten in der Familienzeit eine neue Arbeit suchen, was oft herausfordernd ist.
2. Einschränkungen bei der Jobsuche
Wer sich in der Elternzeit befindet, hat oft weniger Kapazität für eine intensive Jobsuche. Viele Arbeitgeber erwarten zudem, dass Bewerber sofort einsteigen können, was für frischgebackene Eltern oft nicht möglich ist.
3. Einkommenseinbußen
Da das Elterngeld auf Basis des vorangegangenen Einkommens berechnet wird, kann der plötzliche Jobverlust dazu führen, dass nach Ende der Elternzeit kein festes Einkommen mehr vorhanden ist. Dies kann finanzielle Engpässe verursachen.
4. Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg in den Beruf
Arbeitnehmer, die in Elternzeit waren und gekündigt wurden, können Schwierigkeiten haben, nach einer längeren Pause in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Fehlende aktuelle Berufserfahrung kann sich negativ auf Bewerbungen auswirken.
5. Kein Anspruch auf eine Abfindung
In vielen Fällen erhalten gekündigte Arbeitnehmer eine Abfindung. Doch in der Elternzeit ist dies nicht immer der Fall, insbesondere wenn die Kündigung durch eine behördliche Genehmigung erlaubt wurde.
Was tun nach einer Kündigung in der Elternzeit?
Falls eine Kündigung während der Elternzeit erfolgt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Situation bestmöglich zu bewältigen.
1. Rechtliche Schritte prüfen
Arbeitnehmer sollten prüfen lassen, ob die Kündigung rechtmäßig ist. Eine Klage vor dem Arbeitsgericht kann in vielen Fällen helfen, eine ungerechtfertigte Kündigung anzufechten.
2. Arbeitslosengeld beantragen
Falls der Arbeitnehmer nach der Elternzeit noch keine neue Stelle gefunden hat, sollte er sich frühzeitig bei der Arbeitsagentur melden, um Arbeitslosengeld zu beantragen.
3. Alternative Einkommensquellen erschließen
Je nach persönlicher Situation kann eine selbstständige Tätigkeit oder eine Weiterbildung helfen, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.
4. Netzwerk nutzen
Durch den Kontakt zu früheren Kollegen oder LinkedIn-Profile können sich neue Karrieremöglichkeiten ergeben.
Häufige Fragen (FAQs)
Ist eine Kündigung während der Elternzeit überhaupt möglich?
Grundsätzlich gilt ein besonderer Kündigungsschutz während der Elternzeit. Allerdings gibt es Ausnahmen, bei denen der Arbeitgeber eine Genehmigung zur Kündigung einholen kann.
Welche finanziellen Folgen hat eine Kündigung in der Elternzeit?
Eine Kündigung kann dazu führen, dass nach Ablauf des Elterngeldbezugs kein geregeltes Einkommen mehr vorhanden ist. Daher ist es wichtig, frühzeitig Alternativen zu prüfen.
Kann ich nach der Elternzeit Arbeitslosengeld beziehen?
Ja, wenn nach der Elternzeit keine neue Stelle gefunden wird, besteht grundsätzlich ein Anspruch auf Arbeitslosengeld, sofern die übrigen Voraussetzungen erfüllt sind.
Welche Möglichkeiten habe ich nach einer Kündigung in der Elternzeit?
Möglichkeiten sind eine Klage gegen die Kündigung, die Suche nach einem neuen Job, Weiterbildung oder Selbstständigkeit.
Fazit
Die Nachteile Kündigung während Elternzeit können gravierend sein und sowohl finanzielle als auch berufliche Unsicherheiten mit sich bringen. Arbeitnehmer sollten sich frühzeitig informieren, um im Fall einer Kündigung bestmöglich reagieren zu können. Rechtlicher Beistand und frühzeitige Planung können helfen, die negativen Folgen einer solchen Situation zu minimieren.